Road To Berlin

‘Ich habe eine Hassliebe zum Marathon. Radio-DJ Sander Hoogendoorn (35) steht in Berlin am Start seines dritten Marathons und macht einen Podcast über das Laufen sowie eine coole Playlist, um den Kilometern einen schönen Beat zu geben. Über diese Hassliebe: „Es ist cool, dass man auf dieser langen Strecke scheinbar alle Phasen des Lebens durchläuft. Man fängt optimistisch an, dann passiert etwas, das die Dinge ein bisschen weniger gut laufen lässt – oder plötzlich viel besser. Alle Emotionen ziehen vorbei, alle möglichen Dinge passieren und man muss die richtigen Knöpfe finden, an denen man drehen kann”. Sein Ziel am 24. September ist es, seinen persönlichen Rekord von 3:40 zu verbessern. Ein gutes Stückchen kann schon herauskommen: Er würde gerne 3:20 laufen.

„Wie wäre es, einen Marathon zu laufen?”, fragte sich Eva Cleven (36). Als Kind hat Eva viel und oft Sport getrieben; sie spielte Hockey auf hohem Niveau und war auf der Tanzakademie. Die Tanzschule war körperlich und geistig so anstrengend, dass mir der Sport keinen Spaß mehr machte. „Ich finde es kompliziert, etwas nicht auf hohem Niveau zu tun. Ich muss mich richtig ins Zeug legen. Jetzt, wo ich für Berlin trainiere, merke ich, dass mein Körper mit viel Sport aufgewachsen ist.” Der Marathon ist ein Abenteuer, zu dem sie aufschaut und auf das sie sich gleichzeitig freut. „Man trainiert für etwas, aber man macht nicht genau das, wofür man trainiert”, sagt sie. „Man läuft nicht einfach 42 Kilometer in der Woche davor, um zu sehen, ob man es schafft – ich werde etwas tun, was ich noch nie zuvor getan habe.”

Raounak Khaddari (29) läuft in Berlin ihren siebten Marathon. Für sie bedeutet Laufen sowohl eine Herausforderung als auch Spaß – und einen Moment Abstand von der Arbeit. Raounak arbeitet als Journalistin für Het Parool und schreibt hauptsächlich über Bildung und junge Erwachsene. Ihren ersten Marathon lief sie vor zehn Jahren in New York. „Jetzt nehme ich es zum ersten Mal ernst: Ich möchte unter 3:45 Stunden laufen. Ihr persönlicher Rekord liegt jetzt bei 4 Stunden und 15 Sekunden. Das tut weh, diese 15 Sekunden! Wirklich schrecklich, haha! Das Publikum gibt mir das Adrenalin, das ich brauche. Wenn ich zusammenbreche, dann immer zu einem Zeitpunkt, an dem niemand am Rand steht und es langweilig ist. Das sollte in Berlin alles in Ordnung sein.”