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Sander Hoogendoorn

‘Ich habe eine Hassliebe zum Marathon’. Radio-DJ Sander Hoogendoorn steht in Berlin am Start seines dritten Marathons und macht einen Podcast über das Laufen sowie eine coole Playlist, um den Kilometern einen schönen Beat zu geben.

Zu dieser Hassliebe: „Es ist cool, dass man in dieser langen Distanz scheinbar alle Phasen des Lebens durchläuft. Man fängt optimistisch an, dann passiert etwas, das die Dinge etwas weniger glatt laufen lässt – oder plötzlich viel besser. Alle Emotionen ziehen an einem vorbei, alle möglichen Dinge passieren und man muss die richtigen Knöpfe finden, an denen man drehen kann. Es kann so viel schief gehen, dass es eine enorme Befriedigung ist, wenn alles gut gelaufen ist. Einen 10-Kilometer-Lauf kann man in der folgenden Woche wiederholen, wenn es nicht gut gelaufen ist. Beim Marathon kann man sechs Monate auf seine zweite Chance warten: Es geht um alles oder nichts.”

Wenn in seinem Leben etwas schief läuft, nimmt Sander (35) diese Erfahrung mit in seinen Alltag, insbesondere die Erfahrung an der 35-Kilometer-Marke. „Diese Erfahrung hilft mir in meinem Leben. Jeder macht mal was durch, und wenn es beim Marathon hart auf hart kommt, kann man denken: Das ist nur der Schmerz beim Laufen. Man entscheidet sich dafür, man weiß, dass es wehtun wird – man akzeptiert es. Man fühlt sich schlecht, aber es wird besser werden. Ich beschäftige mich dann mit der Frage: Wie fühle ich mich jetzt, in diesem Moment? Und kann ich mich noch 20 Minuten lang so fühlen? Ich denke nicht zu weit voraus und teile den Abstand in Blöcke ein, das hilft.”

Sein Ziel am 24. September ist es, seinen persönlichen Rekord von 3:40 zu verbessern. Das kann durchaus gelingen: Er würde gerne 3:20 laufen. Trainer Klaas Boomsma wird für die richtigen Zeitpläne sorgen und Sander auch in Berlin begleiten. „Klaas ist für mich ein inspirierender Mensch und Läufer. Seine Geschichte ist für mich absolut nachvollziehbar und auch ich habe mein Glück im Laufen gefunden. Er ist ein guter Trainer, der eine Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt, mit der ich mich sehr wohl fühle.”

Sander war nicht immer ein Läufer. Er spielte Fußball und lebte dann jahrelang nicht so gesund. Seit er 27 Jahre alt ist, ist er ein Läufer. „Als alle Rockstars starben, wurde mir klar, dass ich dieses Leben so nicht durchhalten kann. Ich trinke überhaupt keinen Alkohol mehr, und damit bin ich sehr zufrieden. Ich schlafe besser, und jetzt, wo er aus meinem Leben verschwunden ist, muss ich mir auch keine Sorgen mehr darüber machen. Alles, was ich jetzt erlebe, mache ich ganz bewusst. Ich bin auch einfach nett zu mir selbst; das Trinken passt nicht mehr zu mir.”

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