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Klaas Boomsma

Den Schmerz spüren

Er möchte in Berlin seine persönliche Bestzeit laufen. Das bedeutet, dass Klaas Boomsma (48) den Marathon in der deutschen Hauptstadt in unter 2:56 Stunden finishen muss. Sollte möglich sein, sagt er. Besonders jetzt, wo er mit dem Stride bis an sein Limit geht. So wird ihm genau gesagt, welches Tempo er laufen soll und kann. “Je nachdem wie die Umstände sind, weiß ich genau, ob es wie geplant läuft oder nicht. Hier zeigt die Leistung, was möglich ist. Das ist der totale Gegensatz zum Laufen auf Herzfrequenz oder auf Puls – hier geben dir die Werte genau an, wo dein Limit ist. Naja, darüber kann man natürlich viel diskutieren, aber Fakt ist, dass man wirklich hart trainieren muss und die 42 Kilometer so schnell zu laufen, dass man eine neue Bestzeit schreiben kann.” Go, Klaas!

„Ein Marathon ist vor allem ein mentaler Kampf“, sagt er. Klaas weiß genau wovon er spricht, er hat bereits 25 glänzende Marathon-Medaillen in der Tasche. „Man stößt auf viele Hürden, die man überwinden muss. Zu den größten Hürden zählen natürlich die eigenen Gedanken. Der Trick besteht darin, sich nicht von den negativen Gedanken vereinnahmen zu lassen. Manchmal denkt man bei Kilometer 25 „Hmm, meine Beine müssten jetzt eigentlich noch viel frischer sein“ – dann versuche ich an positive Dinge zu denken: „Mir geht es gut. Ich versuche aber nicht nur optimistisch zu laufen, sondern auch realistisch zu laufen und meine Kraft gut einzuteilen.”

Jeder, der schon einmal einen Marathon gelaufen ist oder am Straßenrand mit gefiebert hat, weiß, dass das Laufen eines Marathons manchmal sehr weh tun kann. Klaas ist in der Lage, diesen Schmerz rechtzeitig zu erkennen und gut damit umzugehen. “Früher gab ich dem Schmerz nach und bin weitergegangen. Aber der Schmerz gehört einfach dazu und ist auch das Geheimnis eines Marathons. Wenn du lernst, mit dem Schmerz umzugehen und ihn zu akzeptieren, spürst du ihn nicht mehr – ähnlich wie bei einem Platzregen. Ich schaffe es mal mehr und mal weniger den Schmerz anzunehmen und damit zu laufen.”

Menschen, die nicht laufen, erwähnen z.B. auf Geburtstagsfeiern gerne, dass Laufen doch süchtig macht (wahrscheinlich, um ihre eigene Faulheit in ein besseres Licht zu rücken). Früher war Klaas süchtig nach allem was locker und frei macht und was von Gott (zurecht) verboten wurde. Was sagt Klaas also zu einer solchen Aussage? „Ich sehe Laufen nicht als eine Droge. Meine Assoziation ist ganz anders: Beim Laufen erlebe ich nie all die Negativität und Erniedrigung, die mit der Sucht einhergeht. Laufen gehört zu meinem Leben und wenn ich morgens gut trainiert habe, bin ich auch für diesen Tag bereit. Dann brauche ich nichts anderes mehr. Dieses Runner’s High ist auch völlig anders als High von Drogen zu sein; wenn ich gut laufe, bin ich wirklich präsent. Mit Drogen lähmst du dich selbst und trübst deine Wahrnehmung. Laufen schärft deine Wahrnehmung!“

Minuten vor dem Start, wenn sich Tausende Läufer im Startbereich drängen, eingewickelt in alte Pullover oder Müllsäcke – diesen Moment nennt Klaas die “Twilight Zone”. “Man spürt die Anspannung, alle sind nervös, wissen aber genau, was zu tun ist: Laufen. Klaas hält gerne an seinem Plan fest, weiß aber auch, dass er davon abweichen muss, wenn es zum Beispiel unerwartet sehr warm oder kalt ist. Um seine Leistung aufrecht zu erhalten, trinkt Klaas alle sieben Kilometer ein Sport-Gel und einen Becher Wasser bei jeder Verpflegungsstation. Er läuft, stoppt und konzentriert sich wieder, um sein Bestes zu geben. “Obwohl ich eine große Willenskraft habe, kann ich mich nicht dazu aufraffen, ein Ergebnis zu laufen, dass ich an diesem Tag einfach nicht erzielen kann. Wenn das Rennen also nicht so gut läuft wie erhofft, akzeptiere ich das und laufe einfach weiter.“ Tolle Einstellung: Go, Klaas!

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